Ein Sturz, dessen Folgen und meine Massnahmen

Wie bereits berichtet, brach ich mir das rechte Sprunggelenk und Wadenbein. Nun befinde ich mich bereits in der Hälfte der rund drei monatigen Auszeit. Als ich damals nach dem Sturz auf dem Boden lag und mein Bein ansah, dachte ich mir, ob ich je wieder aufs Bike steigen werde. Doch bereits kurze Zeit später war ich überzeugter den je, dass ich auf jeden Fall weiter fahren werde. Zu schwer wiegen all die schönen Erinnerungen auf dem Bike. In der Zeit im Krankenhaus machte ich mir Gedanken über die Ursache für den Sturz. Klar, die Sicht war schlecht, es hatte tiefe Furchen in der Strasse, aber ich hätte das meistern können. Der eigentliche Grund liegt tiefer:

  • Müdigkeit: Ich habe in der Nacht zuvor zu wenig geschlafen und war bereits den ganzen Tag ein wenig Müde. Warum ich trotzdem gestartet bin? Geben wir dem Ego schuld, das auf keinen Fall Kondition abbauen wollte.
  • Motivation: Wie bereits erwähnt war ich müde und hatte eigentlich auch keine Lust auf die Ausfahrt. Die Saison neigte sich bereits dem Ende zu und bereits auf den vorherigen Abfahrten dieser Ausfahrt fühlte ich mich so sicher wie sonst. Und auch hier: Ich habe mich gezwungen trotzdem fahren zu gehen, damit ich meine Fitness halten kann.
  • Ehrgeiz: Vor der letzten Abfahrt wo ich gestützt bin, haben wir kurz angehalten und miteinander diskutiert. Ich bin dann als erster wieder losgefahren und durfte es natürlich nicht zulassen, dass die anderen aufschliessen. Sprich: Ich war sehr schnell unterwegs.

Wie gesagt: Ich bin davon überzeugt, dass die äusseren Einflüsse (schlechte Sicht, Zustand Strasse) kein Problem gewesen wäre, wenn die Ausgangslage besser gewesen wäre (Ausgeschlafen, Motiviert und angepasst fahren, so dass es den Umständen entspricht). Diese waren dann nur noch das Zünglein an der Waage.

Bevor ich zu den Konsequenzen komme, möchte ich darlegen weshalb ich Mountain Bike fahre. Zuerst einmal liebe ich es, auf dem Bike zu sitzen und knifflige Singetrails runterzufahren oder Cross Country so richtig in die Pedale zu treten. Der zweite Grund ist die Fitness / Kondition welche das Biken mit sich bringt. Am Tag des Unfalles stand der Erhalt der Fitness / Kondition klar im Vordergrund und genau das möchte ich in Zukunft ändern: Ich fahre weil es Spass macht, Punkt. An Tagen wo ich keine Lust habe, lasse ich es besser sein und kann immer noch joggen gehen, damit ich fit bleibe. Des Weiteren stelle ich fest, dass ich in den letzten Jahren meine Fahrsicherheit in einem grösseren Verhältnis verbessert hat als meine Fahrtechnik:

Fahrtechnik / Fahrsicherheit

Zugegeben, die Platzierung der Punkte ist nicht messbar, bzw. beweisbar. Sie widerspiegeln meine persönliche Einschätzung. Deshalb werde ich in Zukunft mehr Gewicht auf die Fachtechnik legen. Klar kann man argumentieren, dass Fahrsicherheit und Fahrtechnik einhergehen. Dem kann ich nur bedingt zustimmen: Ich wurde bergab schneller, weil ich Routine bekam und nicht weil ich gezielt drauf trainiert habe. Im Gegenzug glaube ich jedoch, dass wenn ich die Fahrtechnik verbessere sich auch die Sicherheit automatisch verbessern wird.

Mit diesen beiden Massnahmen (Spass an der Sache und gezieltes Technik Training) werde ich bald wieder auf meiner Spassmaschine unterwegs sein!

Simplon Dozer

Weiters von mir zu diesem Thema:

Ressourcen für das Technik Training:

Tipps fürs alleine Biken

Wenn immer möglich, versuche ich mit anderen Leuten zusammen zu biken (Mountain Biking). Man kann sich unterhalten und bemerkt so die Strapazen weniger, man traut sich mehr und wenn es mal zu einem Sturz kommen sollte, ist Hilfe schnell zur Stelle.

Jedoch schaffe ich es nicht immer, einen oder mehrere Mitfahrer zu finden. Vor allem wenn im am Sonntag Morgen um 07:00 starte 😉

Anfangs machte ich mir Sorgen, wenn ich alleine unterwegs war: Falls es zu einem Sturz kommen sollte, wäre niemand da, der mir helfen kann. Dann realisierte ich, dass diese Angst mich hemmt und ich deshalb nicht immer an mögliche Stürzen denken sollte. Zudem habe ich mir folgende Tips überlegt:

Stelle sicher, dass jemand weiss wo Du bist. Falls man nicht zurück kommen sollte, weiss zumindest jemand wo suchen.

Fahre Strecken, welche Du bereits kennst. Dies bringt Sicherheit und mehr Spass, da man weiss was einen erwartet. Ausserdem vermeide ich Strecken, wo es beispielsweise auf einer Seite zig hundert Meter steil den Berg runter geht.

Habe ein Handy dabei. Ich höre bergauf meistens Podcasts auf dem iPhone, runter stelle ich diese jedoch ab, damit ich mich aufs Fahren konzentieren kann. Beim „verlegen“ des Kopfhörerkabels achte ich darauf, das sich dieses nicht irgendwo im Cockpit verhädern kann und dass das Kabel nicht unter der Helmhalterung durchführt.

Ersatzmaterial: Mindestens ein Ersatzschlauch plus Pumpe / Luftpatrone ist Pflicht (eigentlich auf jeder Tour).

Ausserdem versuche ich jeweils mich auf meine Schwächen zu konzentieren: „Komme ich diesmal um diese Kurve rum ohne abzusteigen?“, „Schaue ich genügend weit voraus, oder direkt vor dem Rad auf den Boden?“

Dies hat mir geholfen, noch mehr Spass beim (alleine) Biken zu haben, da ich mich voll und ganz aufs Fahren konzentieren kann, denn: Biken ist meiner Meinung nach ein Spitzen Ausgleich zu meinem Büroalltag!