Goodbye Facebook, die Zweite

Kaum zu glauben, es ist bereits vier Jahre her, als ich das erste Mal meinen Facebook Account deaktivierte. Ich weiss nicht mehr genau wann und weshalb ich meinen Account später wieder aktivierte. Aber ich denke, dass ich kaum länger als sechs Monate „abstinent“ war.

Nun ist es wieder soweit, mein Facebook Account ist deaktiviert. Folgende vier Gründe haben mich dazu veranlasst:

Letzten Sommer war ich mit meiner Familie für sechs Wochen in den USA unterwegs und habe rund jeden zweiten Tag ein Fotos gepostet. Mit der Zeit kam ich mir vor wie der Typ aus der alten Werbung „Mein Haus, mein Auto, mein Boot„.

Dazu kam, dass ich von Zeit zu Zeit Posts von Bekannten sah, welche nachweislich falsch sind, aber wohl auf ewig im Internet zirkulieren, wie der Leserbrief das Asylanten mehr Geld bekämen als Rentner. Keine Ahnung warum, aber solche Sachen regen mich extrem auf.

Und ich habe gemerkt, dass ich manchmal auf Facebook rumgesurft bin, um mich von unangenehmen Aufgaben abzulenken, statt diese direkt anzugehen. Als dann bekannt wurde, dass Facebook Unternehmen wie Netflix und Spotify Zugriff auf vermeintlich private Daten seiner Nutzer gab, war es für mich klar, dass ich von der Plattform weg muss. Ich war mir bereits vorher bewusst, dass es um die Privatsphäre als Nutzer wohl nicht besonders gut bestellt ist und ich postete auch keine allzu private Sachen. Aber dies brachte das Fass zum überlaufen.

Ich nutzte immer noch Instagram, welches ja auch Facebook gehört. Langfristig überlege ich es mir, meine Bilder hier auf dem Blog statt auf Instagram zu posten. Auch wenn sich dadurch die Zahl jener die meine Bilder sehen wohl um 99% reduziert. Auch ist es mir klar, dass es beinahe unendlich viele Möglichkeiten gibt, aus uns Benutzern Profit zu schlagen. Aber das ist zumindest schon mal ein Anfang…

Goodbye Facebook

Heute habe ich meinen Facebook Account deaktiviert, nachdem ich mich seit dem 31. Dezember 2014 nicht mehr eingeloggt habe. Was mich dazu bewegt hat?

Schwer zu sagen. Nennen wir es „Social Media Ermüdung“. Versteht mich nicht falsch, ich interessiere mich für meine Freunde, aber nicht immer und überall, alle auf einmal. Auch denke ich, dass wir als Gesellschaft noch nicht gelernt haben, mit Sozialen Medien umzugehen. Ich habe paar mal versucht, eine ernsthafte Diskussion auf Facebook zu führen, mit mäßigem Erfolg. Die meisten scheinen es vor allem als „Spass Medium“ zu sehen, oder als eine Plattform seinen Narzismus auszuleben.

Ihr findet mich weiterhin auf Twitter, welches ich hauptsächlich als Nachrichtenquelle nutzte.

Die BBS Ära von Sozialen Netzwerken

Erinnert ihr euch noch an die Bulletin Board Systeme (BBS), welche bis Mitte der 1990er Jahre intensiv genutzt wurden? Jeder Benutzer hatte seine Mailbox und konnte mit anderen Benutzern des selben BSS-Anbieters Nachrichten austauschen, zudem gab es noch Foren und andere Funktionen. Wichtig zu erwähnen ist, dass es in den meisten Fällen nur möglich war, mit Benutzern des selben BBS zu kommunizieren. Später kam das Internet und BBS war Geschichte.

Die heutige Situation der aktuellen Sozialen Netzwerken kommt mir ähnlich vor: Was ich auf Twitter / Facebook / Google+ poste, bleibt im jeweiligen Netzwerk. Ich weiss, dass es Tools gibt, mit welchen man eine Nachricht in unterschiedlichen Netzwerken gleichzeitig veröffentlichen kann. Jedoch sehen allfällige Antworten nur Benutzer des jeweiligen Netzwerkes.

Wer weiss, vielleicht geht die Entwicklung einen ähnlichen Weg wie bei BBS zur E-Mail. Mir schwebt ein „Social-Network-Protocol“ vor, wo ich wie bei E-Mail ein Anbieter auswählen kann. Anschliessend kann ich mit all meinen Kontakten, bei unterschiedlichen Sozialen Netzwerk Anbietern, in Verbindung treten.

Das Problem an den heutigen Netzwerken ist, dass zum einen nicht der Mensch und seine sozialen Kontakte im Vordergrund stehen, sondern der Gewinn des jeweiligen Unternehmens und das über die Funktionen eines Sozialen Netzwerkes noch nicht Klarheit besteht (Welche Funktion gehört dazu, welche nicht? Wer sieht welche Posts? Gibt es Gruppen? etc.). Dabei möchte ich als Benutzer doch nur mein soziales Netzwerk (das in der realen Welt) mit digitalen Tools unterstützen und das möglichst einfach und ohne Grenzen.